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Kundeninformationen

GAS-KRISE

AchtungDerzeit gilt die Alarmstufe

Wie bereiten sich die Stadtwerke Weinheim auf Lieferengpässe vor?

 

Zur Vorbereitung auf mögliche Lieferengpässe ist es unerlässlich, ein Krisenteam zu etablieren, die Kommunikationswege zu klären und mögliche Auswirkungen zu analysieren.

 

Einrichtung eines Krisenteam

Ein Krisenteam unter Berücksichtigung der erforderlichen Fachbereiche wurde etabliert und trifft sich in regelmäßigen Abständen zur Bewertung der Gesamtsituation. Die Kommunikationswege mit der Stadt Weinheim wurden aufgebaut, Ansprechpartner benannt und in regelmäßigen Zyklen werden Informationen ausgetauscht.

 

Anmeldung im übergeordneten Krisenportal Gas

Um den enormen Informationsaufwand auch in Zeiten von Krisen und Gasmangelsituationen meistern zu können, haben sich sieben Fernleitungsnetzbetreiber (Autobahnbetreiber des Erdgasnetzes) zusammengeschlossen, um den Leitfaden Krisenvorsorge Gas gemeinsam mittels eines Online-Portals umzusetzen. Dieses Portal ermöglicht den Fernnetzbetreibern in kritischen Situationen sicher und schnell mit den Stadtwerken zu kommunizieren und eine koordinierte Umsetzung von Maßnahmen zur Krisenbewältigung und -vorsorge zu gewährleisten. Die Stadtwerke Weinheim sind im Portal Krisenvorsoge Gas angemeldet und stellen über die Netzleitwarte (24/7 erreichbar) sicher, dass im Falle einer Versorgungskriese erforderliche Maßnahmen zeitnah umgesetzt werden.

 

Ständige Erreichbarkeit über die Netzleitwarte (24/7)

Die Netzleitwarte der Stadtwerke Weinheim ist das Herz der Stadtwerke Weinheim, sie ist für die Überwachung und Steuerung des Betriebs unserer Strom-, Erdgas-, Wärme- und Trinkwassernetze verantwortlich und ist jederzeit für das übergeordnete Krisenmanagement erreichbar. Sie stellt zudem sicher, dass Meldungen über das Portal Krisenvorsoge Gas entgegengenommen werden und an das Krisenteam weitergeleitet werden. Im Falle von Störungen werden die notwendigen Schalthandlungen und Betriebseinsätze von hier aus Koordiniert. Die Netzleitwarte kann autark mit Strom versorgt werden.

 

Kommunikation zu Netzbetreibern (anderen Energieversorgungs­unternehmen)

Nicht alle Kunden werden in einem liberalisierten Markt durch die Stadtwerke Weinheim beliefert. Daher ist es erforderlich, die Ansprechpartner in der Krisenkommunikation zu klären. Im Falle von Gaslieferbeschränkungen muss der Netzbetreiber dem Lieferant mitteilen, dass sein Kunde kein Erdgas mehr erhält. Nur so kann sichergestellt werden, dass daraus resultierende Rechnungskorrekturen erfolgen.

 

Sicherstellung der Netzzugangskapazitäten

Die Stadtwerke Weinheim verfügen über 2 Netzzugänge zu vorgelagerten Ferngasnetzbetreibern. Sollte es zu einem Versorgungsengpass bei einem Ferngasbetreiber kommen, so besteht die Möglichkeit Erdgas über den zweiten Netzzugang zu beziehen. Dazu ist es jedoch erforderlich, dass die Netzkapazitäten beauftragt (gebucht) werden. Die Stadtwerke Weinheim haben den Leistungsbedarf der Kunden in Weinheim ermittelt und die entsprechenden Buchungen von Netzkapazitäten durchgeführt. Sollte es zu einer Gasmangellage eines Ferngasnetzbetreibers kommen, so besteht zumindest die theoretische Möglichkeit, Gasmengen über den zweiten Zugang zu erhalten und somit die Versorgungssicherheit aufrecht zu erhalten.

 

Auswirkungen der Temperatur auf den Erdgasverbrauch
Der Erdgasverbrauch ist im Sommer niedriger und im Winter temperaturbedingt höher. Auf die Witterung und die Temperaturen haben die Stadtwerke Weinheim keinen Einfluss. Daher ist es umso wichtiger, die Auswirkungen von kühleren Temperaturen und den damit einhergehenden Erdgasverbrauch zu untersuchen. Die Stadtwerke Weinheim hat diese Auswirkungen untersucht und in sogenannten Regressionskurven hinterlegt. Auf der Basis dieser Daten wurden die notwendigen Netzzugangskapazitäten festgelegt. Die Netzzugangskapazitäten stellen sicher, wie viel Erdgas täglich in das Verteilnetz der Stadtwerke Weinheim geliefert werden dürfen.

 

Erdgasspeicher der Stadtwerke Weinheim wurde vollständig gefüllt
Der vorhandene Erdgasröhrenspeicher dient dem Lastmanagement und ist nicht für eine langfristige Versorgungssicherheit ausgelegt. Der Speicher hat ein Volumen von 1.500.000 kWh. An einem kühlen Wintertag reicht diese Menge den Bedarf eines halben Tages zu decken. Bei sommerlichen Temperaturen können zwei Tage überbrückt werden. Die Stadtwerke Weinheim haben den Erdgasspeicher vollständig gefüllt.

 

Ermittlung geschützter und ungeschützter Kunden

Die Sicherstellung der Gasversorgung hat für bestimmte Kundengruppen einen hohen Stellenwert. Kommt es zu einer “Gasmangellage” möchte der Gesetzgeber nach klaren Kriterien entscheiden, wer weiterhin mit Gas versorgt wird und wer nicht. Darum unterscheidet er zunächst zwischen geschützten und nicht geschützten Kunden.

 

Haushaltskunden genießen den größten Schutz, wenn das Gas knapp werden sollte.

Im Notfallplan Gas heißt es: „Die Sicherstellung der Versorgung von bestimmten Kunden, wie beispielsweise Haushaltskunden und Kunden, die grundlegende soziale Dienste erbringen, hat einen hohen Stellenwert, da diese gegenüber den Folgen einer Versorgungseinschränkung besonderen Schutz vor den negativen Auswirkungen einer Störung der Gasversorgung benötigen.

 

Industrieunternehmen gehören zu den nicht geschützten Kunden.

Während private Haushalte und systemrelevante Einrichtungen und Unternehmen bevorzugt behandelt und erst mal bei einem Gasmangel verschont bleiben, sind Industrieunternehmen mit einem hohen Gasverbrauch über 10.000 Kilowattstunden (nach EU Vorgabe) eher von Abschaltungen bedroht. Die Entscheidung der Abschaltung trifft der Bundeslastverteiler.

 

Die in einer Mangellage zu treffenden Entscheidungen sind immer Einzelfallentscheidungen, weil die dann geltenden Umstände von vielen Parametern abhängig sind. Dazu gehören

  • Gasspeicherfüllmengen
  • Witterungsbedingungen
  • europäische Bedarfe
  • oder erzielte Einsparerfolge

 

Kriterien für Gesamtabwägung werden aktuell erarbeitet. Möglicherweise ist für eine Priorisierung ausschlaggebend, ob Unternehmen

  • auf alternative Brennstoffe umstellen können
  • ihren Verbrauch senken
  • systemrelevant sind

Eine Befragung der Unternehmen läuft momentan. Die Ergebnisse werden ebenfalls auf der Sicherheitsplattform Gas gesammelt und ausgewertet.

 

Die Stadtwerke Weinheim haben die im Verteilnetzgebiet geschützten und ungeschützten Kunden  identifiziert und an die Bundesnetzagentur übermittelt. Mit den ungeschützten Kunden stehen die Stadtwerke Weinheim im Kontakt.

 

Aktuelle Informationen über die Verbände
Die Stadtwerke Weinheim engagieren sich seit vielen Jahren in den unterschiedlichsten Arbeitsgruppen und Verbänden. Damit wird sichergestellt, dass wir tagesaktuelle Informationen über die Erdgasbeschaffungssituation in Deutschland, der Erdgasspeicherfüllstände und Gesetzesinitiativen erhalten. Diese Informationen werden im Krisenteam besprochen, bewertet und Handlungsoptionen abgeleitet.

 

Wie sicher ist unsere Versorgung mit Erdgas?

 

Wir haben für Sie nachfolgend Antworten zu häufig gestellten Fragen zusammengestellt:

 

Ist die Versorgung gesichert?
Mit seinen Entscheidungen über die letzten Monate hat der russische Präsident eindringlich veranschaulicht, dass die Lieferung von Energie zur Durchsetzung politischer Ziele eingesetzt wird. Russland ist kein verlässlicher Partner mehr in Bezug auf Energielieferungen. Die Lieferungen in einige europäische Länder wurden eingestellt, die Lieferungen nach Deutschland wurden sehr stark reduziert. Dies führte zu enormen Verwerfungen auf den Energiehandelsplätzen. Die Großhandelspreise erreichen ungeahnte Höhen und ein Ende ist nicht in Sicht.

 

Was bedeutet dies für die Kunden der Stadtwerke Weinheim?
Diese Frage kann derzeit leider niemand seriös beantworten. Wie sicher die Versorgung für Kunden der Stadtwerke Weinheim ist, hängt stark von der weiteren Entwicklung, den politischen Entscheidungen sowie den zu erwartenden Maßnahmen der Weltgemeinschaft ab. Europa kann auf einen breiten Liefermix bauen. Gas kommt quasi aus allen Himmelsrichtungen nach Europa und somit auch nach Deutschland. Hinzu kommt die sehr gute Gasspeicher-Infrastruktur sowie das europäische Gas-Verbundnetz, das in den letzten Jahren immer mehr ausgebaut worden ist. Über dieses ist ein innereuropäischer Gas-Austausch möglich. Wir haben in Europa zudem Sicherungsmechanismen, die in einer Engpasssituation greifen. In jedem Fall sind Haushaltskunden und Einrichtungen, wie beispielsweise Krankenhäuser, durch gesetzliche Bestimmungen besonders geschützt. In einer Engpasssituation würden unter anderem vertraglich geregelte Abschaltvereinbarungen mit der Industrie greifen. Auch der Wechsel auf andere Energieträger ist teilweise möglich und würde die Nachfrage nach Erdgas drosseln. Der Lieferanteil auf europäischer Ebene aus Russland beträgt 30 Prozent. Deutschland bezieht von diesem Land gut die Hälfte seines Erdgasbedarfs. Von Vorteil in der jetzigen Situation ist, dass sich die Nachfrage im Sommer in aller Regel temperaturbedingt reduziert.

 

Steigen die Preise bei Einstellung der Lieferungen aus Russland?
Die für die Belieferung unserer Kunden erforderlichen Erdgasmengen sind für das Jahr 2022 fast vollständig eingekauft. Wir müssen jedoch davon ausgehen, dass die Lieferverpflichtungen nicht eingehalten werden können. Dies zeigt die kritische Situation beim systemrelevanten Großhändler Uniper, der durch die Bundesregierung gestützt wird. Uniper und andere Großhändler kaufen derzeit zu sehr viel höheren Preisen Erdgas auf dem Weltmarkt, um die russischen Lieferanteile zu ersetzen. Neben unseren eigenen höheren Einkaufspreisen werden die Preissteigerung der Großhändler nach Beschluss der Bundesregierung per Umlage an die Verbraucher weitergereicht werden. Hinzu kommt die für die Befüllung der Erdgasspeicher beschlossene Erdgasspeicherumlage und der für den Jahreswechsel vorgesehene höhere CO2-Preis. Auf alle Preissteigerungen entfällt 19% Mehrwertsteuer. Die Stadtwerke Weinheim erwarten sehr hohe Preissteigerungen. Wir raten unseren Kunden zur Anpassung ihrer Abschläge.

 

Können fehlende Erdgasmengen ersatzweise über LNG-Lieferungen (verflüssigtes Erdgas) oder andere Bezugsquellen bereitgestellt werden?
In Europa gibt es etwa 40 LNG-Terminals, über die verflüssigtes Erdgas in das europäische Verbundnetz eingespeist werden kann. Diese Infrastruktur ist in der Lage, zumindest einen Teilbedarf fehlender Mengen zu kompensieren. Aktuell kommen zunehmend Schiffe mit LNG-Lieferungen nach Europa, teilweise aus den USA. Die Bundesregierung bemüht sich, um den Aufbau von ersten LNG-Terminals in deutschen Häfen. Das lässt sich jedoch nicht kurzfristig realisieren.

 

Wie lange reichen die derzeitigen Speicherkapazitäten für Erdgas zur Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit?
Die Reichweite der Vorräte hängt sehr stark von der Temperaturentwicklung ab. Bei Frost ist der Verbrauch höher als bei warmer Witterung. Die Erdgasspeicherfüllstände der europäischen Union liegen momentan bei rund 30 Prozent, bei deutschen Speichern sind es weniger. Eine Überbrückung fehlender russischer Erdgasmengen ist somit zeitbefristet möglich. Wir gehen weiter davon aus, dass die ersatzweise Belieferung über LNG (verflüssigtes Erdgas) oder aus anderen Herkünften wie Norwegen oder den Niederlanden bereits geprüft und soweit möglich umsetzt wurden. Diese Maßnahmen könnten fehlende russische Mengen zumindest teilweise vorübergehend ersetzen. In Engpasssituationen kann der Gesetzgeber zudem Bereiche der Industrie, die nicht systemrelevant sind, von der Belieferung mit Erdgas ausschließen. Haushaltkunden und Einrichtungen, wie beispielsweise Krankenhäuser, werden durch die gesetzlichen Bestimmungen besonders geschützt. Energiesparen sollte in dieser kritischen Situation Bürgerpflicht sein.

 

Wie werden die Kunden informiert?
Die Stadtwerke Weinheim stehen im engen Austausch mit ihrem Vorlieferanten sowie den Verbänden der Energiewirtschaft. Diese beobachten die aktuelle Lage genau und bewerten sie regelmäßig entlang der bestehenden Vorsorgepläne neu. Unsere Erkenntnisse werden auf dieser Internetseite veröffentlicht. Darüber hinaus informieren die Stadtwerke Weinheim regelmäßig über die Presse.

 

Wie lange reichen die Erdgasmengen des eigenen Erdgasspeichers der Stadtwerke Weinheim?
Der vorhandene Erdgasröhrenspeicher dient dem Lastmanagement und ist nicht für eine langfristige Versorgungssicherheit ausgelegt. Der Speicher hat ein Volumen von 1.500.000 kWh. Er ist vollständig gefüllt und würde bei vollständiger Einstellung der Belieferung bei dem aktuellen Tagesverbrauch für bis zu zwei Tage reichen.

 

Woher stammt das Erdgas der Stadtwerke Weinheim?
Die Stadtwerke Weinheim beziehen ihr Erdgas über mehrere Energiehändler, aktuell sind es um die zehn. Das ist Teil des Risikomanagements. Die Bezugsquellen der Energiehändler sind uns nicht bekannt. Dies entspricht der Situation an Tankstellen, auch dort gibt es keinen Herkunftsnachweis für Mineralöl.

 

Ich möchte kein Erdgas aus Russland!
Darauf haben die Stadtwerke Weinheim keinen Einfluss. Hier sind wir von unseren Energiehändlern abhängig.

 

Wieso sollte auch Strom gespart werden, wenn Gas knapp ist?
Die Stromversorgung basiert auch auf dem Einsatz von Gaskraftwerken, die aufgrund ihrer hohen Flexibilität für die Versorgungssicherheit relevant sind. Auf den Einsatz von Gaskraftwerken kann nicht vollständig verzichtet werden, da sonst die Wärmeversorgung von Haushalten (Fernwärme) und Betrieben (Prozesswärme) gefährdet wäre. Energiesparen, ganz gleich, ob Strom, Gas oder andere ist aus mehreren Gründen wichtig: Jeder Minderverbrauch entlastet das Portemonnaie. Gleichzeitig verringert sich der CO2-Ausstoß, das schont das Klima. Die Reduzierung des Energieverbrauchs ist gleichzeitig ein wichtiger Beitrag zur Versorgungsicherheit und verringert damit die Abhängigkeit von Energieimporten.

 

Sind Heizlüfter, Strom-Radiatoren und Co eine Alternative?

 

Mobile elektrische Direktheizgeräte wie Heizlüfter, Radiatoren oder Heizstrahler sind als alternatives und alleiniges Heizungssystem in der Heizperiode ungeeignet. Die Geräte sind in der Regel nicht für einen Dauerbetrieb, sondern für eine gelegentliche Nutzung ausgelegt.

 

Risiken für die Stromversorgung

Entschließen sich mit Blick auf die kommenden Herbst- und Wintermonate eine erhebliche Anzahl von Menschen zu einem verstärkten Einsatz mobiler Stromheizgeräte, kann es auch in der Strom-versorgung zu Problemen kommen.

 

Die elektrischen Anlagen von gasbeheizten Gebäuden sind nicht für die zusätzliche Deckung des Wärmebedarfs ausgelegt. Eine große Zunahme von mobilen Stromheizgeräte stellt lokale und regionale Stromversorgungsnetze vor eine gewaltige Herausforderung. Sind in einem Gebiet extrem viele Geräte gleichzeitig in Betrieb, kann es durch den sprunghaften Anstieg des aus dem Netz bezogenen Stroms beispielsweise zu Netzengpässen kommen, die in der Kürze der Zeit nicht allein durch Maßnahmen eines Netzbetreibers ausgeschlossen werden können. Dies könnte schlimmstenfalls dazu führen, dass die Stromversorgung unterbrochen wird, sei es durch Überlastung des Hausanschlusses oder – zusammen mit anderen Nutzern in der Umgebung – beispielsweise durch Überlastung des lokalen Transformators in der Straße. Allerdings wirkt der sogenannte Gleichzeitigkeitsfaktor schützend. Es kann davon ausgegangen werden, dass normalerweise nicht alle vorhandenen Geräte gleichzeitig in Betrieb sind. Aber auch die insgesamt in Deutschland bezogene Strommenge kann zu einer Herausforderung werden, wenn viele mobile Stromheizgeräte im Winter das System zu Spitzenlastzeiten zusätzlich beanspruchen. Deswegen sollten unbedingt die Hinweise zum Einsatz dieser Geräte beachtet werden und insbesondere die Tipps zum Energiesparen. So kann ein aktiver Beitrag geleistet werden, um die Sicherheit der deutschen Energieversorgung zu unterstützen.

 

Dauerbetrieb ist sehr teuer
Durch ihre hohe Leistungsaufnahme von meist 1,5 bis 2,5 kW haben mobile Direktheizgeräte einen hohen Stromverbrauch, das verursacht entsprechend hohe Betriebskosten im Dauerbetrieb. Wird beispielsweise ein Heizlüfter mit 2 kW Leistung 4 Stunden pro Tag betrieben, um ein Zimmer provisorisch zu temperieren, verursacht das einen Stromverbrauch von 8 kWh pro Tag. Damit fallen Stromkosten von rund 3 Euro pro Tag an beim aktuellen Strompreis von 37,3 Cent (BDEW Strompreisanalyse 7/2022). Allein für die zeitweise Temperierung eines Raumes muss man also mit Kosten von rund 90 Euro pro Monat rechnen. Ein Dauerbetrieb in allen Wohnräumen wäre also sehr teuer.

 

Nicht jeder Raum braucht ein Heizgerät!
Im Idealfall sollte ein Direktheizgerät punktuell nur da in Betrieb sein, wo man sich gerade aufhält. Durch ihre mobile Eigenschaft können die Geräte vielfach ohne großen Aufwand zwischen Räumen transportiert werden. Hält man sich länger an einem Ort auf, kann das Gerät mitgenommen werden, statt überall ein eigenes Gerät zu haben. Das spart Anschaffungskosten, freut die Umwelt und reduziert ganz erheblich die Belastung für das Stromnetz. Mehr als ein Gerät pro Etage bzw. Wohnung ist in der Regel zu viel.

 

Alternative für kurzzeitigen, punktuellen Einsatz: Gebäudeintegrierte Direktheizungen
Installierte elektrische Direktheizgeräte erweisen sich als nützlich in Räumen, in denen kurzzeitig ein erhöhter Wärmebedarf besteht, beispielsweise im Bad, über einer Wickelkommode, in der Übergangszeit, wenn die Zentralheizung ausgeschaltet ist oder in Räumen, die nicht täglich genutzt werden, wie dem Gästebad. Auch in sehr gut wärmegedämmten Gebäuden kann der Einsatz einer elektrischen Direktheizung, vorzugsweise einer Flächenheizung, sinnvoll sein.

 

Was kann beim Heizen beachten werden, um Energie zu sparen?

Die Heizkosten steigen mit der Raumtemperatur. Pro Grad Celsius mehr steigen die Heizkosten um rund 6 Prozent. Jedes Grad weniger hilft Energie und Kosten sparen. Für Wohn-, Ess und Kinderzimmer werden 20 Grad empfohlen, für die Küche 18 Grad, im Schlafzimmer kann es weniger sein, genauso wie in Fluren, 16 Grad sind hier ausreichend. Weniger sollte es aber nicht sein. Kühlen einzelne Räume zu sehr aus, kann dort Feuchtigkeit aus der Luft kondensieren, das fördert die Schimmelbildung. Insbesondere an Außenwänden liegende Räume sollten nicht abkühlen. Außerdem sollten die Türen von beheizten bzw. zu unbeheizten Räumen geschlossen bleiben.

 

Die Anschaffung programmierbarer Thermostatventile lohnt sich. Sie regeln die Temperatur flexibel und vollautomatisch nach Wunsch. Beispielsweise wird während der Arbeitszeit die Temperatur abgesenkt, am Abend bei Anwesenheit erhöht, in der Nacht wieder automatisch gesenkt.

 

Eine Anpassung der Heizkurve sowie eine Verlängerung der Nachtabsenkung können ebenfalls Heizenergie sparen, dies sollte aber in Abstimmung mit der betreuenden Fachfirma erfolgen.

 

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