Daten und Fakten zur Energieversorgung in Deutschland


Öl
Deutschland ist von Energieimporten aus dem Ausland abhängig. Es hat selbst kaum eigene Vorkommen an Erdöl und Erdgas. Vor Kriegsbeginn in der Ukraine (Februar 2022) bezog Deutschland 35 % der Rohöl-Einfuhren aus Russland, am 1. Mai 2022 war der Anteil bereits auf 12 % reduziert. Deutschland strebt an, gänzlich ohne Energielieferungen aus Russland auszukommen. Eine Übersicht über die Rohöl-Einfuhren nach Lieferländern finden Sie hier:
Rohöl-Einfuhr nach Ursprungsländern (in 1.000 Tonnen)
|
Dez 21 |
Jan 22 |
Feb 22 |
Mär 22 |
Apr 22 |
Russische Föderation |
2.544 |
2.711 |
2.430 |
2.612 |
2.128 |
USA |
971 |
972 |
829 |
626 |
756 |
Kasachstan |
775 |
959 |
697 |
843 |
720 |
Norwegen |
778 |
769 |
951 |
|
|
Großbritannien |
744 |
564 |
497 |
727 |
835 |
Libyen |
|
454 |
478 |
|
|
Sonstige |
1.721 |
621 |
917 |
2.282 |
3.107 |
Gesamt |
7.533 |
7.010 |
6.799 |
7.090 |
7.536 |
Gas
Kohle
Auch Kohle bezog Deutschland bis zum Krieg in der Ukraine überwiegend aus Russland. Vor Kriegsbegann waren es 50 % der Importe, seit Mai 2022 sind es nur noch 8 %. Hier ist inzwischen kein Engpass mehr vorhanden. Deutschland kann auf russische Kohlelieferungen verzichten.

Primärenergieverbrauch 2020: 11.899 PJ | Endenergieverbrauch 2020: 8.341 PJ
https://ag-energiebilanzen.de/wp-content/uploads/2022/04/awt_2020_d.pdf
Am Primärenergieverbrauch Deutschlands kann man gut ablesen, wie stark unsere Energieversorgung – also Wärme, Strom, Verkehr – noch von fossilen Energieträgern getragen wird: Mineralöle und fossile Gase machen nach wie vor gut 60 % aus. Der Anteil der Erneuerbaren Energien liegt bei 16,5 % am Primärenergieverbrauch; deutlich höher liegt ihr Anteil bereits bei Strom.
Wovon hängt der Erdgasverbrauch ab?
Die Höhe des Erdgasverbrauchs hängt von vielen Faktoren ab. Die wesentlichen Faktoren sind:
- Die Wohnform: Leben Sie in einem Einfamilienhaus, einer Doppelhaushälfte oder in einem Mehrfamilienhaus? Grundsätzlich gilt, je größer die Außenfläche desto höher der Verbrauch.
- Die Wohnfläche: Je größer die Wohnfläche, desto mehr Volumen ist im Winter zu beheizen.
- Die Dämmung: Nach welchem Standard ist Ihr Wohnumfeld gedämmt? Hier geht die Bandbreite von schlecht bis gar nicht gedämmten Wohnraum (hoher Verbrauch) bis hin zu Passivstandard (nur noch sehr geringer Verbrauch).
- Die Fenster: Sind Ihre Fenster gut isoliert? Doppelverglaste oder dreifachverglaste Fenster vermeiden hohen Energieverbrauch.
- Das Nutzungsverhalten: Lieben Sie es in Ihren Räumlichkeiten lieber warm oder reichen Ihnen geringe Raumtemperaturen. Bereits ein Grad weniger Raumtemperatur kann den Heizbedarf um ca. 6% senken.
- Die Warmwassernutzung: Duschen Sie oder lieben Sie es zu baden. Das kurze Duschen benötigt wesentlich weniger Energie als ein Bad.
- Die Küche: Kochen Sie in Ihrer Küche elektrisch oder nutzen Sie einen Gasherd?
- Die Heiztechnik: Handelt es sich bei Ihrem Brenner um eine moderne Gasbrennwerttechnik, vielleicht sogar mit solarthermischer (Sonnenpanelen auf dem Dach) Unterstützung oder nutzen Sie eine ältere weniger effiziente Technik?
- Die Anzahl der Personen: Die Anzahl der Bewohner hat ebenfalls einen großen Einfluss. Sie entscheidet darüber, ob mehr geduscht, gekocht und geheizt wird. Sie hat meist auch einen Einfluss auf die Wohnungsgröße.
Die Aufteilung des Gasverbrauchs kann grob wie folgt unterteilt werden:
- Für das Kochen wird ca. 1% benötigt.
- Bei der Warmwasseraufbereitung kann man im Durchschnitt ca. 14% annehmen. Dies ist jedoch auch sehr stark von Anzahl der Personen und des Verhaltens abhängig.
- Den Löwenanteil wird für die Heizung, d.h. für die Raumwärme benötigt. Dies kann bis zu 85% ausmachen.
Den größten Einfluss auf den Gasverbrauch haben somit die Raumtemperatur und die Warmwassernutzung. Hier liegen die, abgesehen von einer Sanierung der Gebäudeisolierung und der verwendeten Heiztechnik, größten verbrauchsbasierten Einsparpotenziale.